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Ich weiß es doch... aber warum kann ich es nicht fühlen?

Veränderung beginnt im Körper, nicht im Kopf – das hat mir ein einzelner Abdruck gezeigt.



Oft weiß ich ganz genau, was ich will. Ich spüre klar, was mir guttut, was ich wirklich brauche. Gedanken formen sich deutlich, finden ihren Weg aufs Papier, werden zu Plänen und doch scheint in mir alles stillzustehen, als wäre ich ein stummer Beobachter meines eigenen Innehaltens.


Ich frage mich: Wie passiert Veränderung eigentlich wirklich? So, dass sie spürbar ist. So, dass sie nicht nur eine perfekt-konstruierte Theorie im Kopf bleibt.


Diese Frage begleitet mich durch Tage, an denen ich Unzufriedenheit spüre, an denen mein Kopf längst vorangeht und mein Körper sich verschließt, nachzukommen. Weil er blockiert ist, Unsicherheit verspürt.




Wolken Himmel


Der Stillstand, den ich nicht wegdenken kann


In mir ist Leere. Kein Gefühl, das sagt: „Jetzt.“ Nur Frust und die Sehnsucht, mich wieder zu spüren. Überhaupt so etwas wie ein Vorwärtskommen zu spüren. Also setze ich mich unter Druck: Meditiere jeden Tag, lass das nicht so nah an dich ran, sag einfach nein, mach Art-Journaling oder Yoga, ändere dein Mindset, dann wird das schon, dann fliegt dir alles zu. Vielleicht kennst du diese innere Blockade, dieses paradoxe Gefühl: Du weißt es doch – und kommst trotzdem keinen Schritt weiter.


Keinen Schritt, klingt es in mir nach.



Ich habe das Bedürfnis, etwas zu tun, das über das Denken hinausgeht. Ein wirklicher, bewusster Schritt. Aus diesem Zustand heraus breite ich ein großes weißes Blatt auf dem Boden vor mir aus. Geh den ersten Schritt aus der Situation heraus, denke ich. Und genau das werde ich tun!




Die leere Fläche


Das Papier liegt vor mir. weißer Raum. Es spiegelt genau das, was ich innerlich erlebe: Leere. Eine Art Zwischenraum, in dem sich nichts bewegt. Nur diese Fläche, die mich einlädt oder herausfordert.


Ich sitze davor und atme. Ein Teil in mir möchte aufstehen, weggehen, weitermachen wie bisher. Ein anderer Teil bleibt. Weil er hofft, hier etwas zu finden, das tiefer geht als das ewige „Ich weiß doch…“.



leeres Blatt, Füße, Kunsttherapie


Farbe auf Haut


Ich greife zur Farbe – Lila, denn sie trägt für mich die Kraft der Magie in sich. Grün wähle ich, weil es die Farbe der Hoffnung ist, die in uns allen wohnt.


Mit einem Pinsel nehme ich Farbe auf und male sie auf meinen Fuß, der den ersten Schritt machen wird. Die kühle, feuchte Schicht fühlt sich fremd und lebendig zugleich an.


Das sanfte Kitzeln des Pinsels auf der Fußsohle lässt mich ganz gegenwärtig werden.

Ich spüre meinen Körper, hier und jetzt. Nicht in der nächsten Entscheidung, nicht im Übermorgen. Während ich die Farbe behutsam verteile, wird der Lärm in meinem Kopf leiser, und eine klare Ruhe breitet sich aus, während ich achtsam meinen ersten Schritt vorbereite.



kunsttherapie füße anmalen


Der Abdruck, Spur der Veränderung


Ich stehe vor dem Blatt. Alles ist vorbereitet: die Farbe, der Raum, mein Körper, der Moment. Ich halte inne und nehme wahr, was hier gerade entsteht. Kein Zögern, eher ein bewusstes Sammeln. Ich lasse meinen Blick über das Weiß gleiten und spüre, wie es mich einlädt. Danach hebe ich den Kopf, fokussiere mein Ziel und lasse es nicht aus den Augen.


Ich halte mich an der Wand fest. Sicherheit. In mir beginnt sich der Bewegungsimpuls auszubreiten. Und es ist auch für mich ein spannender Moment - was passiert jetzt? Dann setze ich den ersten Schritt. Sehr bewusst, langsam und vorsichtig, mit der Mischung aus Mut und Unsicherheit, die zu diesem Moment gehört. Unter meinem Fuß rutscht die Farbe leicht weg, der Bodenkontakt verändert sich, und genau das macht den Schritt so authentisch. Für einen Augenblick existiert nur diese Bewegung: ich, der weiße Raum, der Schritt, der Übergang.


Es ist ein Schritt, der nicht nur auf dem Papier landet, sondern auch in mir. Eine Spur, die zeigt, dass ich mich bewege – auch wenn es ungewohnt ist.



fußabdruck in Farbe kunsttherapie


Was dieser Moment Verändert


Dann arbeite ich an dem Bild weiter. Ich füge Farbe hinzu, setze Linien, lasse meine Hand dorthin gehen, wo sie hinmöchte. Und während ich damit beschäftigt bin, zeigt sich etwas, das vorher nur als Gefühl in mir war.


Im unteren Bereich entstehen stärkere, erdige Linien, die sich verzweigen und nach unten ausbreiten. Sie wirken auf mich wie Halt, wie ein „Hier bin ich“. Wurzeln.

Weiter oben öffnen sich die Formen in die andere Richtung. Die Bewegung geht nach außen, nach oben, leichter, freier. Flügel, die Platz schaffen, Raum, Atem.


Beides taucht gleichzeitig auf, aus derselben Form heraus. Etwas, das mich trägt und etwas, das mich weiterführt. Und plötzlich wird mir klar, wie sehr ich genau das brauche: Boden unter den Füßen und die Möglichkeit, mich auszubreiten.


Im Bild verbinden sich diese beiden Kräfte zu etwas, das sich stimmig anfühlt. Stabilität und Bewegung. Genau dort beginnt für mich dieser Veränderungsprozess.




bild mit fußabdruck kunsttherapie



Wenn du deine eigene Kreativität erkunden möchtest, nimm dir einen Moment dafür. Ein Blatt, ein bisschen Farbe, ein erster Schritt. Oft zeigt sich mehr, als man erwartet.


Und wenn du neugierig bist, wie solche Prozesse dich auf deinem Weg unterstützen können, kannst du dir gern mein Angebot ansehen. Vielleicht findest du dort genau den Raum, den du gerade brauchst.



deine Christina!

Veränderung im Körper

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